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Im Zwergenland bei Matthäus

„Mein vorheriger Job gab mir nicht die Erfüllung, nach der ich gesucht habe.“

In Leipzig scheint die Sonne. Die Kinder der Kindertageseinrichtung Zwergenland in Mölkau stehen Schlange, um ihr Stieleis entgegen zu nehmen. Matthäus, der sich gerade am Ende des ersten Ausbildungsjahres zum Erzieher befindet, beobachtet die Kinder. „Sobald ich die glücklichen Kindergesichter sehe, weiß ich, dass ich mit meiner Entscheidung, nochmal eine neue Ausbildung zu beginnen, alles richtig gemacht habe.“, teilt er uns mit.

Im Jahr 2006 ist Matthäus nach Düsseldorf gezogen, um dort eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten zu beginnen. Direkt nach dieser Ausbildung musste er aufgrund der damaligen Wehrpflicht seinen Grundwehrdienst in Ulm leisten. „Ich wurde aus meinem beruflichen Werdegang gerissen.“ Letztlich hat Matthäus seinen Wehrdienst auf 23 Monate verlängert, weil er im Anschluss an die Allgemeine Grundausbildung eine verwalterische Tätigkeit erhielt und Berufserfahrung in dem Bereich sammeln konnte.

Nach seinem Ausscheiden aus der Bundeswehr setzte Matthäus seine berufliche Laufbahn als Angestellter bei der Stadt fort. „Ich habe wirklich gut verdient, dennoch bin ich jeden Morgen aufgewacht und habe mich auf Arbeit gequält. Ich hatte keine Erfüllung und Sinn mehr in meiner Arbeit gesehen.“, erzählt er uns. „Zu dieser Zeit war die Mutter meiner damaligen Partnerin Erzieherin in einer Kita. Da ich ausgebildeter Rettungsschwimmer bin, hatte ich die Möglichkeit bei Kita-Ausflügen dabei sein zu dürfen. Das war ein sehr schöner Ausgleich zu meiner mich nicht erfüllenden Arbeit.“ Matthäus hat immer häufiger an den Ausflügen teilgenommen, bei denen er dafür sogar stellenweise extra einen seiner Urlaubstage genommen hatte. Schlussendlich kam er mit 29 zu der lebensverändernden Entscheidung die berufsbegleitende Ausbildung zum Erzieher zu beginnen. „Ich hatte das Glück, dass der DRK-Kreisverband Leipzig-Land noch eine freie Stelle für die berufsbegleitende Ausbildung zur Verfügung hatte. Bis zum Ausbildungsbeginn konnte ich in der Nähe meines Heimatortes bereits erste kleinere Erzieherfunktionen in einem Heim für unbegleitete minderjährige Ausländer beim DRK-Kreisverband Muldental übernehmen.“ 

Die sehr gute Kommunikation zwischen den Kreisverbänden im Norden Sachsens und dem DRK-Bildungswerk haben dazu beigetragen, dass Matthäus seine Ausbildung beim Deutschen Roten Kreuz nun absolvieren kann.

„Ich bin froh, dass ich beim DRK-Bildungswerk in Leipzig den Erzieher erlerne. Das Schulsystem gestaltet sich sehr flexibel und modern. Ich kann meinen alltäglichen Gewohnheiten nachgehen und gleichzeitig eine Ausbildung absolvieren. Für mich als Person, die bereits einen geregelten Tagesablauf hat, die beste Lösung.“ Die Vorlesungen der Erzieherausbildung im DRK-Bildungswerk Leipzig weichen bewusst vom klassischen Frontalunterricht ab. Gruppenarbeit und interaktives Lernen stehen im Vordergrund. Die Schüler schauen sich die Vorlesungen und Module im Vorfeld online an einem Ort ihrer Wahl an, z.B. zu Hause, in der Bahn, am Strand. Anschließend treffen sie sich im Bildungswerk, um den Inhalt zusammenzufassen, sowie entstandene Fragen gemeinsam in der Gruppe als auch mit dem Dozenten zu lösen. So entsteht ein lockeres und flexibles Lernen, bei dem der klassische Schulcharakter in den Hintergrund rückt.

 

 

Interview wurde geführt am 17.07.2018