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Leiter der Haustechnik Jörg UhligLeiter der Haustechnik Jörg Uhlig

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Leiter der Haustechnik Jörg Uhlig im Altenpflegeheim Taucha

Wir treffen Jörg Uhlig, den Leiter der Haustechnik, in seinem Büro im Verwaltungsgebäude im Altenpflegeheim Taucha an. Während wir mit ihm sprechen, beantwortet er zwischendurch zahlreiche Fragen am Telefon. Der gelernte Handwerksmeister für Gas- und Wassertechnik ist seit 16 Jahren der Mann für die Technik in unserem Heim.

Nachdem er 1997 berufsbegleitend seinen Handwerksmeister absolviert hatte, arbeitete er in verschiedensten Firmen. Mit der Geburt seines Sohnes suchte er eine Arbeit in Wohnortnähe und fand die Stellenausschreibung beim DRK Altenpflegeheim Taucha damals sehr ansprechend. Im Juli 2004 war es dann soweit: Jörg begann seine Tätigkeit in der Haustechnik aufzunehmen. Aufgrund der langen Betriebszugehörigkeit und der Größe des Objektes sowie des Außengeländes gestaltet sich sein Aufgabenspektrum extrem mannigfaltig.

Natürlich ist er zuständig für Reparaturen aller Art. Dies ist unter seinem Stellentitel auch zu vermuten. So hat er u.a. für den einwandfreien technischen Zustand der Bewohnerräumlichkeiten und Gemeinschaftsräume zu sorgen. Zieht eine Bewohnerin oder ein Bewohner ins Heim ein, übernimmt er Serviceleistungen nach Wunsch, wie z.B. das Anschließen des Fernsehers oder Installation des Telefons.

Darüber hinaus entscheidet Jörg, ob er selbst die Reparaturen übernehmen kann, die Berechtigung dazu hat oder ob Vertragsfirmen hinzugezogen werden müssen. Alle Arbeitsbereiche im Heim müssen funktionsfähig sein: Angefangen bei den Medizinprodukten, wie Hebegeräte, Pflegebadewannen, Inhalatoren, Badelifte, Waschmaschinen, Küchengeräte und die zahlreichen Elektrogeräte.

„Die Betriebsmittel und Werkzeuge, die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigen, müssen für einen reibungslosen Pflegeablauf funktionieren.“

Für die Umsetzung und Einhaltung des Medizinproduktegesetzes, der Medizinprodukte- Betreiberverordnung und der Medizinprodukte-Sicherheitsplanverordnung ist Jörg Uhlig als Medizinprodukte-Beauftragter verantwortlich.

„Wenn etwas kaputt geht, muss ich abwägen, was ich selbst machen kann und was ich durch externen Firmen beauftragen muss.“

Derzeit pflegen die Wohnbereiche noch ein Reparaturbuch. Auf analogem Wege gelangen so der Bedarf an Reparaturen zu ihm. Über die Pflegesoftware kann er ebenso sofort benachrichtigt werden, wenn etwas nicht mehr funktioniert. Bei den Medizinprodukten koordiniert er die jährlichen Wartungen mit zuständigen Firmen, aber so dass die Arbeitsprozesse und der Bewohneralltag weitest möglich nicht gestört werden.

Jörg Uhlig unterstützt darüber hinaus als Sicherheitsbeauftragter die Umsetzung und Einhaltung von Arbeitsschutzmaßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Dazu berät er die Mitarbeiter und macht sie auf Unfall- und Gesundheitsgefahren aufmerksam, führt Betriebsbegehungen durch und übernimmt die Belehrung für neue Mitarbeiter. Mit Herrn Ceranski, Fachexperte für Arbeitssicherheit der AMVZ GmbH unseres Kreisverbandes, sowie unserer Gesundheitsmanagerin Maja Kaminski pflegt er dazu stetigen Kontakt.

Das Thema Brandschutz liegt ebenso auf seinem Tisch: Als Brandschutzbeauftragter führt Jörg neue Mitarbeiter durch das Haus und belehrt sie, was sie in einem Brandfall tun können. Dabei geht die Eigenrettung vor.

„Wenn die Kollegen drei Atemzüge machen, sind sie handlungsunfähig. Das erschwert die Arbeit der Feuerwehr.“

Genau zu diesen ganz praktischen Fällen berät er die Kollegen, wie Türen schließen, Löschdecke über den Entstehungsbrand werfen oder Feuerlöscher situationsbezogen einsetzen oder auch wie eine Tür zu öffnen ist, unter der der Qualm durch den Türspalt tritt. Mit der örtlichen Feuerwehr hält er Kontakt und trifft Absprachen, gerade auch weil derzeit im Altenpflegeheim der Löschteich neu konzipiert und gebaut wird. Bei Störungen ist er der Ansprechpartner für die Leitstelle.

Auf einem Rundgang durch das Gebäude entdeckt Jörg Uhlig einen Pumpenausfall an der Hebeanlage für den Fettabscheider der Großküche und konnte sofort die Klärung des Technikproblems angehen. Im Grunde ist Jörg Uhlig für die gesamte technische Versorgungsstruktur zuständig. Zur Überprüfung gehören regelmäßige Objektrundgänge zum Alltag. Dabei checkt er die diversen Anlagen wie die Heizungs- und Lüftungszentrale, Versorgungsschächte oder Anlagendrücke, Beleuchtung. Und wenn es um die Technik geht, so gehören Arbeitsschritte wie Angebotseinholung, Wartungsverträge neu verhandeln, Rechnungskontrollen, Planen für die nächsten Investitionen konsequenterweise ebenso zu seinen Aufgaben. Werden neue Geräte oder Anlagen angeschafft, sind diese natürlich auch zu inventarisieren oder bei Verschrottung abzumelden. Bei der Jahresinventur stehen so über 2.000 Geräte auf dem Prüfstand. 

Das Gelände der Außenanlage und die bebaute Fläche umfasst eine Gesamtfläche von ca. 42.000 qm. Dabei ist Jörg innen und außen für die Wahrung des Erscheinungsbildes zuständig. Im Außenbereich gehört der Grünschnitt, Gehölzarbeiten und Pflasterpflege zum Aufgabenbereich. Durch die letzten trockenen Sommer hat der Baumbestand stark gelitten: „Die Bäume sind regelrecht gestresst, einige mussten leider gefällt werden. Dies zeigen wir dem Grünflächenamt an. Wenn natürlich Gefahr in Verzug ist, muss sofort gehandelt werden.“

Für die Objektpflege stehen Jörg Uhlig diverse moderne Gerätschaften zur Pflege der Außenanlage zur Verfügung. Jörg ist froh, dass er in seiner Arbeit tatkräftig von zwei Kollegen, die auf geringfügiger Basis arbeiten, und einem Ehrenamtlichen unterstützt wird. 

Die Hauswirtschaftskräfte der Wäscherei des Pflegeheims gehören auch zu seinem Team. Einmal im Monat findet mit den Mitarbeiterinnen eine Dienstberatung statt. „Frau Erdmann, zum Beispiel, macht immer alles schön. Sie ist für die Dekoration und entsprechende Materialien zuständig, wenn z.B. Feste oder ein Neubezug eines Bewohners ansteht.“

Zum Altenpflegeheim gehören zwei Fahrzeuge, die in seiner Verantwortung liegen. Ab und zu übernimmt Jörg auch mal Versorgungsfahrten für die Bewohner. Jetzt in der kalten Jahreszeit steht der Winterdienst wieder auf der Agenda: Die Dienste waren zu planen, Streugut muss ausreichend vorhanden sein, so dass der rutschfreie Zugang für die Mitarbeiter gegeben ist.

Den Ausgleich zu seinem äußerst vielfältigen Job im Altenpflegeheim Taucha findet er in seiner Freizeit, z.B. beim Inlineskating, Radfahren oder bei der Gartenarbeit.

(Das Interview wurde geführt im Dezember 2020.)